Eine brave Tochter antikapitalistischer Aktivisten edlen Geblüts, welche – anstatt ihr Töchterlein anständig zu erziehen – ihre pädagogischen Zwangsvorstellungen auf die Gesamtmenschheit richten mit teils skurrilen Weltverbesserungsideen.
Das daraus resultierende schlechte Gewissen der Erzeuger ihrem Kind gegenüber, führte dazu, die intellektuell äußerst begnadete Anneli ausschließlich zu belobigen und mit elterlichem Stolz zu überschütten. So kam es, dass das Mädel nicht den Hauch einer Chance bekam sich in realistischer Weise einer Selbstbetrachtung zu unterziehen. Es entwickelte in Folge einen eher ungünstig zu bewertenden Hang zur Fehleinschätzung der eigenen Person.
Im Anschluss an ihre erfolgreiche akademische Ausbildung, welche dazu beitrug ihren immensen geistigen Speicher mit – mehr oder weniger unnützem – Wissen zu füllen, bringt Anneli das an Universität und in Agitprop-Gruppen Gelernte unter die Leute.
Die daraus für ihren und den elterlichen Geschmack entwickelten „gewagten Gedanken“ entbehren bei genauerem Hinsehen echter Originalität, zielen sie doch ab auf altbekannte und sorgfältig gelernte Reime, für die man die üblichen Fleiß- und Lobsternchen bekommt.
Anneli hatte artig studiert wie man sich richtig verhält – und wer auf der guten und wer auf der bösen Seite zu stehen hat. Und da sie alles dafür tut den eigentlichen Schmerz, nämlich den Verrat ihrer Eltern an der Tochter, zu verdrängen und ärger noch: die bigotten Prinzipien und Werte ihrer repetitiv religiös agierenden Ahnen fortzuführen, wird das nette aufgeweckte Kind niemals in die Lage geraten sein Tun, seine Gedanken, seine Haltung und Existenz in Zweifel zu ziehen und lebt fröhlich und munter in einer von außen gemachten Identität.
Es gesellt sich unter Gleichgesinnte und teilt in wohlgefälliger Weise die Welt auf in Opfer und Täter. Wobei es Erstere in erfrischend undifferenzierter Manier in den Rang der „Guten“ erhebt.
Aufgrund unterentwickeltem Einfühlungsvermögens projiziert es seine eigene Pein auf die Elenden und Bemitleidenswerten dieser Erde und missbraucht deren – von wem auch immer behaupteten – Status für die eigene Glorifizierung als Wohltäterin und Kämpferin für eine gerechte Welt.
In diesem moralisch edlen Selbstbetrug gefangen, scheint das Mädchen in einer intellektuellen Blase über der tatsächlichen, groben und materialistischen Welt zu schweben.
Und es hält sich, sein Denken und Tun für groß und wertvoll und überlegen.
Und alle, die es umgeben und hofieren, applaudieren ihm, geraten sie doch durch ihre Huldigungen in seine Gunst und werden mit dem Prinzesschen größer und größer.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. |
Das Kunstschaufenster im September 2023
Ein zeitloser Klassiker
Kasperle und das große dicke Ungeheuer
(Oper in vier Akten)
Untertitel:
Seppl und die staatenlose Königin. Ohne Happy End.
(Gleichnamiges Schlussduett aus dem letzten Akt → Szenenbild dient Kunstschaufenster als Vorlage)
Komposition und Libretto: Alfonso Rabe
Dauer der gesamten Aufführung: 49 Stunden (ohne Pause)
In deutscher Sprache (niederbayrisch)
Kasperle ist immer gut aufgelegt, lustig, schlagfertig und erzählt gern zotige Witze. Ein echter Spaßmacher und entsprechend erfolgreich beim schwachen Geschlecht.
Er überschreitet regelmäßig die Grenzen des guten Geschmacks, ist im Grunde seines reinen Herzens jedoch ein aufrechter Opportunist, dem jeweiligen König treu ergeben und bereit dafür sogar die Großmutter samt Kaffeemühle zu opfern.
Eigentlich wollte er verbeamteter Grundschullehrer bleiben wegen der Pension und der Schulferien, hat aber letztlich die Karrierewünsche seiner Mama befolgt, die ihn unbedingt im Fernsehen haben wollte, um damit vor ihren Freundinnen angeben zu können.
Er beklagt sich bisweilen über nächtliche Ruhestörungen beim örtlichen Ordnungsamt und möchte gerne eine Kleinfamilie gründen.
Pflegt ein heimliches sexuelles Verhältnis zur Gastwirtin Brunnliesl.
Barth ist verheiratet und hat vier Kinder. Er ist nicht vorbestraft.
Sammelt seine eigenen Exkremente in Marmeladengläsern und kippt diese vorzugsweise auf zufällig vorbeieilende Passantinnen. Am liebsten bei Neumond.
Gerhard Mäusel
Hobbys: Blumenampeln aus Makramee, Triathlon.
Hat ein gestörtes Verhältnis zu dreibeinigen Katzen.
Das daraus resultierende schlechte Gewissen der Erzeuger ihrem Kind gegenüber, führte dazu, die intellektuell äußerst begnadete Anneli ausschließlich zu belobigen und mit elterlichem Stolz zu überschütten. So kam es, dass das Mädel nicht den Hauch einer Chance bekam sich in realistischer Weise einer Selbstbetrachtung zu unterziehen. Es entwickelte in Folge einen eher ungünstig zu bewertenden Hang zur Fehleinschätzung der eigenen Person.
Im Anschluss an ihre erfolgreiche akademische Ausbildung, welche dazu beitrug ihren immensen geistigen Speicher mit – mehr oder weniger unnützem – Wissen zu füllen, bringt Anneli das an Universität und in Agitprop-Gruppen Gelernte unter die Leute.
Die daraus für ihren und den elterlichen Geschmack entwickelten „gewagten Gedanken“ entbehren bei genauerem Hinsehen echter Originalität, zielen sie doch ab auf altbekannte und sorgfältig gelernte Reime, für die man die üblichen Fleiß- und Lobsternchen bekommt.
Anneli hatte artig studiert wie man sich richtig verhält – und wer auf der guten und wer auf der bösen Seite zu stehen hat. Und da sie alles dafür tut den eigentlichen Schmerz, nämlich den Verrat ihrer Eltern an der Tochter, zu verdrängen und ärger noch: die bigotten Prinzipien und Werte ihrer repetitiv religiös agierenden Ahnen fortzuführen, wird das nette aufgeweckte Kind niemals in die Lage geraten sein Tun, seine Gedanken, seine Haltung und Existenz in Zweifel zu ziehen und lebt fröhlich und munter in einer von außen gemachten Identität.
Es gesellt sich unter Gleichgesinnte und teilt in wohlgefälliger Weise die Welt auf in Opfer und Täter. Wobei es Erstere in erfrischend undifferenzierter Manier in den Rang der „Guten“ erhebt.
Aufgrund unterentwickeltem Einfühlungsvermögens projiziert es seine eigene Pein auf die Elenden und Bemitleidenswerten dieser Erde und missbraucht deren – von wem auch immer behaupteten – Status für die eigene Glorifizierung als Wohltäterin und Kämpferin für eine gerechte Welt.
In diesem moralisch edlen Selbstbetrug gefangen, scheint das Mädchen in einer intellektuellen Blase über der tatsächlichen, groben und materialistischen Welt zu schweben.
Und es hält sich, sein Denken und Tun für groß und wertvoll und überlegen.
Und alle, die es umgeben und hofieren, applaudieren ihm, geraten sie doch durch ihre Huldigungen in seine Gunst und werden mit dem Prinzesschen größer und größer.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Er kommt während der gesamten Aufführung nicht vor.
Er tritt lautstark auf in der dritten Szene im 2. Akt und wird dann nicht mehr gebraucht.
Die musikalischen Notationen befinden sich derzeit in Überarbeitung und werden in den kommenden 22 Jahren einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.
Wir aus dem Hause Fischmüllers schlagen vor, die Zeit des Wartens mit Beruhigungsmitteln, harten Drogen oder dem Konsum von öffentlich rechtlichen Medien zu überbrücken.
Beispiel Miniaturkunst aus dem Automaten